Buchveröffentlichung: Wissenschaft und die Frage nach Gott

Hintergrund

„Wir sind Teil der Teil des Kosmos, der nach sich selbst fragt“, schreibt der Wissenschaftler und Moderator Professor Dr. Harald Lesch in seinem Geleitwort zu unserem  neu erschienenen Aufsatzband zu Theologie und Naturwissenschaften.

Bei der Erforschung unseres Kosmos schließen sich die unterschiedlichen Ansätze von Naturwissenschaft und Theologie nicht aus, sondern bereichern einander – davon sind die beiden Herausgeber des neuen Aufsatzbandes, Dr. Andreas Losch und Dr. Frank Vogelsang, überzeugt.

„Die verbreitete Auffassung, Theologie und Naturwissenschaften seien so gegensätzlich wie Feuer und Wasser, ist ein Mythos“, sagt der Theologe Losch. „Die historische Entwicklung und Auseinandersetzung der beiden Disziplinen, auch im Falle Galileis und Darwins, ist wesentlich vielschichtiger und spannender, als es die Auffassung vom ewigen Konflikt nahelegt. Es gibt genug Anlässe zu einer streitbaren Diskussion, ohne dass dabei unversöhnliche Gegensätze aufbrechen müssen.“

Solche Diskussions-Anlässe bietet dieser Aufsatzband „Wissenschaft und die Frage nach Gott“, in dem Leitartikel unserer Themenseite zum Dialog von Theologie und Naturwissenschaften zusammengestellt sind:

Losch, Vogelsang (Hg.): Wissenschaft und die Frage nach Gott

Andreas Losch, Frank Vogelsang (Hg.):
Wissenschaft und die Frage nach Gott
Theologie und Naturwissenschaft im Dialog
Mit einem Geleitwort von Harald Lesch
Bonn: Evangelische Akademie im Rheinland 2015
3, durchgesehene Auflage 2018
190 Seiten, ISBN 978-3-937621-50-0
20,00 Euro

Der aktuelle Fortschritt der Wissenschaft prägt heute
den Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaft

In den aktuellen Forschungsergebnissen der letzten Jahre zeigt sich der Fortschritt der Wissenschaft. Mit der Kartographierung der kosmischen Hintergrundstrahlung wurden Signale aus der ganz frühen Zeit des Universums sichtbar gemacht. Die Entdeckung des Higgs-Bosons im Jahr 2012 hat unsere Kenntnis der Elementarteilchen bestätigt und weiter erhöht. Schon Anfang des neuen Jahrtausends ist die Sequenzierung des menschlichen Genoms gelungen; erste Versuche, künstliches Leben zu schaffen, folgten. Gewachsen ist auch die Fähigkeit, Gedanken allein aus der Beobachtung neuronaler Aktivitäten abzulesen. Diese neuen Herausforderungen prägen heute den Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie.

Harald Lesch: Wir sind der Teil des Kosmos, der nach sich selbst fragt
„Wir sind der Teil des Kosmos, der sich nach sich selbst fragt“, so hat es Harald Lesch in seinem Geleitwort zu dem hier vorgestellten Buch formuliert. Zu diesen Fragen nach den eigenen Ursprüngen möchten die Herausgeber, Andreas Losch und Frank Vogelsang, ermuntern und sie lassen dabei die Gottesfrage nicht außen vor.

Das Buch bietet fundierte, gut lesbare Einführungen in grundsätzliche Fragen des Dialogs
Den Leserinnen und Lesern werden fundierte und leicht lesbare Einführungen in essentielle Fragestellungen des Dialogs zwischen Theologie und Naturwissenschaften geboten, die fünf Themenkreisen zugeordnet sind.

Den Auftakt machen im ersten Kapitel Beiträge zur Geschichte des Dialogs. Dem zentralen Thema Evolution und Schöpfung im Gespräch ist ein weiteres, eigenes Kapitel eingeräumt. „Physiker und ihre Gedanken zu Gott“ ist der dritte Themenkreis überschrieben. Einsteins kosmomorpher Gottesglaube kommt dort ebenso zur Sprache wie das Verhältnis von Quantentheorie und Theologie.  Das Kapitel „Verschiedene Perspektiven auf die eine Welt“ greift unterschiedliche Wirklichkeitsbereiche auf. Dabei wird die Diskussion um den freien Willen ebenso behandelt wie der Zeitbegriff oder das Plädoyer für eine offene Wirklichkeit, das neben die naturwissenschaftlichen Erforschung auf andere Zugangsweisen zur Wirklichkeit aufmerksam macht. Der Band schließt mit „Anwendung und Ausblick“.

Unter diesem Artikel findet sich ein Auszug aus dem Buch.

Die Autoren:
Renommierte internationale Wissenschaftler aus dem interdisziplinären Dialog

Als Autoren haben die Herausgeber renommierte internationale Wissenschaftler aus dem interdisziplinären Dialog Theologie-Naturwissenschaften gewonnen, z.B. den evangelischen Theologen Professor Dr. Dirk Evers, John Hedley Brooke, ehemaliger Präsident der Britischen Gesellschaft für die Geschichte der Wissenschaften, Robert C. Russell, Gründer und Direktor des Zentrums für Theologie und Naturwissenschaften in Berkeley/USA, die Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, Dr. Antje Jackelén, und den Physiker und Priester John C. Polkinghorne, der Kollege von Stephen Hawking und Präsident des Queens College in Cambridge war.

Zum Weiterlesen und zur Diskussion:
www.theologie-naturwissenschaften.de
Hervorgegangen ist der Band aus der Arbeit an der 2010 begründeten Themenseite www.theologie-naturwissenschaften.de der Akademie. Die meisten jetzt in gedruckter Fassung vorliegenden Aufsätze sind dort bereits online als Leitartikel erschienen. Bei englischsprachigen Autoren ist  auf der Themenseite ergänzend auch die Originalfassung der Beiträge einsehbar.

„Wir sind dennoch überzeugt, dass die Artikel auch dieses Buch wert sind“, so Frank Vogelsang. „Auf der Webseite gibt es auch einen Diskussionsbereich zu jedem der Artikel, zu dessen Nutzung wir herzlich einladen. Teilweise finden Sie dort zu den Artikeln auch Antworten von weiteren Experten.“

 

Titelblatt von Galileis Dialog über die zwei Weltsysteme. Quelle: Wikimedia Commons, Public Domain

Über die Herausgeber:

Dr. theol. Andreas Losch
ist  verantwortlicher Redakteur der Themenseite www.theologie-naturwissenschaften.de . Er arbeitet als wissenschaftlicher Assistent am Center for Space and Habitability der Universität Bern. Den Gesprächskreis Theologie und Naturwissenschaften an der KiHo Wuppertal/Bethel hat er lange als ehrenamtlicher Geschäftsführer koordiniert. Seine Promotion behandelt das Thema: „Jenseits der Konflikte – eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung von Theologie und Naturwissenschaften“. Sie erreichen ihn über dieses Kontaktformular .

Dr. Frank Vogelsang
hat Elektrotechnik (Dipl.-Ing.) und evangelische Theologie studiert und an der Ruhr-Universität Bochum in Evangelischer Theologie promoviert. 1994-1996 hat er das Forschungsprojekt „Ethische Orientierung in der Technikbildung“ an der Ingenieurkammer Niedersachsen geleitet, 1997-2002 Arbeit in der Politik, unter anderem als Geschäftsführer des Wissenschaftsforums beim SPD-Parteivorstand, Berlin. Seit 2005 ist Frank Vogelsang Direktor der Evangelischen Akademie im Rheinland, Bonn.

 

 

 

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