Erfahrungen mit dem Wort vom Kreuz

Videodokumentation

Im Jahr 2010 hat die Evangelische Akademie im Rheinland zu einem Abend eingeladen, der die rheinische Debatte um die so genannte Sühneopfertheologie aufgriff. In dieser Diskussion ging es um ein zentrales Element des christlichen Selbstverständnisses: Wie sollen wir den Tod Christi am Kreuz deuten? War dieser Tod ein Opfer und nicht vielmehr freie Gabe Gottes?

„… den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit“: Einfach war es nie, die biblische Botschaft von Jesu Kreuzestod theologisch zu deuten und zu verstehen.

Sühneopfer: eine Debatte, die noch nicht beendet ist

2009 ist von Burkhard Müller, Superintendent im Ruhestand aus Bonn, in einer Reihe von Morgenandachten erneut eine Diskussion um die Deutung des Todes Jesu am Kreuz angestoßen worden. Müllers These ist, dass die Auslegung, Jesu Tod sei ein Sühneopfer, heute aus theologischen Gründen nicht mehr gepredigt werden könne. Dagegen erhob sich Widerspruch, und es begann eine Debatte, die noch nicht beendet ist.

Die zentrale Frage: Wie können wir heute das Kreuz deuten?

Die zentrale Frage lautet: Wie können wir heute das Kreuz deuten? Immer wieder haben Christinnen und Christen in dem Kreuz eine Verdichtung ihrer Leidenserfahrungen gesehen. Wie gehen wir heute mit unseren Leidenserfahrungen um? Auf welche Weise stellen wir uns der Tatsache, dass das menschliche Leben begrenzt ist? Welche Hilfe kann uns die Botschaft vom Kreuz heute sein?

Akademie-Abend „Erfahrungen mit dem Wort vom Kreuz“

Gelegenheit zum Austausch über diese Fragen gab am Montag, 22. März 2010,  der Akademieabend „Erfahrungen mit dem Wort vom Kreuz“. Rund 200 Interessierte folgten der Einladung der Akademie in die Immanuelkirche auf dem Heiderhof. Zu Beginn stellte Ilka Werner die zur Kreuzestoddebatte erschienene Orientierungshilfe des Ständigen Theologischen Ausschusses der Evangelischen Kirche im Rheinland vor. Sie trägt den Titel „Aus Leidenschaft für uns“ und ist als auf der Internet-Seite der rheinischen Landeskirche als  Download abrufbar.

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen teil:

  • der Künstler Wolfgang Klüver (WolfRabe) aus Bornheim
  • Pfarrer und Superintendent a.D. Burkhard Müller aus Bonn
  • Meike Rudolph, die als Pfarrerin im Hospiz am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf arbeitet
  • Dr. Ilka Werner, Pfarrrerin am Berufskolleg Neuss und Vorsitzende des Ständigen Theologischen Ausschusses

Die Moderation des Abends, der in Kooperation mit der Landeskirche  und dem Ständigen Theologischen Ausschuss der Evangelischen Kirche im Rheinland stattfand, hatten Dr. Dagmar Herbrecht, Dezernat für Theologie und Verkündigung, und Dr. Frank Vogelsang.

Ausschnitte des Abends als Video verfügbar

Der Medienverband der Evangelischen Kirche im Rheinland hat den Abend aufgezeichnet.
Ausschnitte der Diskussion können jetzt als Video abgerufen werden:

  • Ilka Werner: „Jesus Tod ist Heil!“
    „Zum Heil gehört die Aufdeckung von Unheil und die Gewissheit, dass kein Raum, kein Ort ohne Gott ist, sagt Dr. Ilka Werner. „Es ist Heil, im Leiden nicht gottlos zu sein.“
    Zum Video mit ihrem Beitrag geht es hier .

Ilka Werner: Jesus Tod ist Heil!

  • Burkhard Müller: „Jesus starb einen sinnlosen Tod“
    „Das Kreuz ist Ausdruck eines sinnlosen Sterbens“, sagt Burkhard Müller, Pfarrer im Ruhestand und ehemaliger Superintendent des Kirchenkreises Bonn. „Doch Jesus scheut den Tod nicht für seine Botschaft von der Liebe Gottes.“
    Zum Video mit seinem Beitrag geht es hier .

B. Müller: Jesus starb einen sinnlosen Tod!

  • Fragen an das Podium
    Stimmen aus dem Publikum: „Kinofilme wie ‚Herr der Ringe oder ‚Harry Potter arbeiten mit Opfermotiven. Sie sind überall in der Populärkultur präsent. „Selbst kirchenferne Jugendliche haben teilweise bedrückende Vorstellungen von ‚Sünde. Als nächstes müssen wir über den Sündenbegriff sprechen und wie Menschen konstruktiv mit ihren Schwierigkeiten und Schwächen umgehen.
    Zum Video geht es hier .

Fragen an das Podium