Prof. Harald Lesch: Akademiegespräch zu Physik und Gott

Ein Gespräch zwischen dem Astrophysiker Professor Dr. Harald Lesch, München, und Akademiedirektor Dr. Frank Vogelsang über Grenzfragen naturwissenschaftlicher Forschung ist Auftakt zur neuen Video-Reihe „Akademiegespräche“ der Akademie.

Akademiegespräche: Professor Dr. Harald Lesch und Dr. Frank Vogelsang zu Physik und Gott

Akademiegespräch zu Kosmologie, Philosophie und Theologie
Physik, die Naturwissenschaften allgemein und die Theologie nehmen die Welt unterschiedlich wahr und nutzen unterschiedliche Methoden, sie zu erschließen. Der Physiker und Philosoph Lesch und der Ingenieur und Theologe Vogelsang diskutieren während des rund einstündigen Gesprächs Fragen zwischen Kosmologie, Philosophie und Theologie.

Eine zentraler Punkt des Gesprächs: Wie verhalten sich Glaube und Wissenschaft zueinander?
Das Gespräch befasst sich u.a. mit Grundfragen der Physik, die heute in der Forschung besonderes Interesse finden: Wie können die beiden großen Theoriezusammenhänge Quantenphysik und Relativitätstheorie miteinander verbunden werden? Es handelt aber auch von der Bedeutung der Alltagswelt auf der einen und der Mathematik auf der anderen Seite für eine Interpretation des Universums. Zentral ist das Verhältnis von Glaube und Wissenschaft: Lässt sich die Beschreibung des Universums mit einem Bedürfnis nach Sinn verbinden? Kann die Physik einen absoluten Anfang beschreiben?

In vielen öffentlichen Äußerungen setzt Professor Lesch seine persönliche Haltung als evangelischer Christ mit seiner Arbeit als Astrophysiker in ein konstruktives Verhältnis. Das kommt auch in dem Interview zur Geltung. Das Gespräch fand im Sommer 2016 im informellen Rahmen statt, im Büro des Hochschullehrers Lesch an der Ludwig-Maximilian-Universität München.

Vollständige Fassung des Gesprächs ist ebenfalls abrufbar
Das ganze Gespräch ist im hier im Video zu sehen. Weitere Ausschnitte aus dem Gespräch zu einzelnen Aspekten werden in den kommenden Wochen noch einmal gesondert hier auf der Webseite veröffentlicht und ankommentiert.

Diskussionsmöglichkeit im Blog
Begleitend zu diesem Video- Gespräch gibt es die Möglichkeit, die Thesen in einem Blog von Frank Vogelsang zu diskutieren.

Über die neue Video-Reihe „Akademiegespräche“
Die neue Video-Reihe „Akademiegespräche“ lädt ein zu Begegnungen mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen. Das offene Gesprächsformat gibt Gelegenheit, mehr über deren persönliche Sicht zu Fragen aus dem jeweiligen Arbeitsbereich zu erfahren. Dabei können sich überraschende, neue Perspektiven ergeben – seien Sie neugierig!

Die Reihe wird in loser Folge fortgesetzt. Abonnenten unseres Videokanals „Ev Akademie im Rheinland“ erhalten jeweils direkt eine Benachrichtigung, wenn ein neues „Akademiegespräch“ online geht.

Zur Person:

Professor Dr. Harald Lesch ist ein deutscher Astrophysiker, Naturphilosoph, Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator und Hochschullehrer. Er studierte in Bonn und , Heidelberg und war Gastprofessor an der University of Toronto. Seit 1995 lehrt er Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München , seit 2002 ist er Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München (SJ) . Sein Hauptforschungsgebiet ist die Plasma-Astrophysik. In Sachbüchern und Fernsehsendungen wendet sich Lesch an ein breites naturwissenschaftlich interessiertes Publikum. Dabei gelingt es ihm, komplexe wissenschaftliche Themen anschaulich und allgemeinverständlich darzustellen. 2005 haben ihm die Deutsche Forschungsgemeinschaft  und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft für dieses Engagement den Communicator-Preis verliehen. Aktuell moderiert Lesch auf ZDFneo die viertelstündige Sendung „Frag den Lesch“ sowie im ZDF das Wissenschaftsmagazin „Leschs Kosmos“  und die Terra-X-Reihe „Der große Anfang. 500 Jahre Reformation .

Lesch ist gläubiger, evangelischer Christ. Er bezeichnet sich selbst als ein großer Freund des Zweifelns: „Das gehört für mich auch zur Frage des Glaubens mit dazu. Sowohl der Gläubige als auch der Ungläubige muss immer über diesen Abgrund, den Zweifel, hinüber. Die Wissenschaft arbeitet daran, den Zweifel möglichst klein zu halten.“ zum Zitat