Sollen wir den Menschen verbessern?

Mit der Verbesserung der Leistungsfähigkeit gesunder Menschen durch Methoden oder Wissen der Neurowissenschaften, dem sog. Neuroenhancement, setzt sich eine Dokumentation einer Veranstaltung aus der Reihe Forum Neuroethik auseinander.

Frank Vogelsang, Christian Hoppe (Hg.): Sollen wir den Menschen verbessern? (Bonn 2011)

Sollen wir den Menschen verbessern?
Versprechungen und Perspektiven des Neuroenhancements
Hg. Frank Vogelsang, Christian Hoppe
(= Begegnungen 27)
Bonn 2011
ISBN 978-3-937621-14-0
136 Seiten, 12, 00 Euro

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Neuroenhancement – neue Möglichkeiten oder alte Phantasien?
Die Versprechungen des Neuroenhancements zeigen neue Möglichkeiten, wecken aber auch neue Phantasien: Sollen die Neurowissenschaften zukünftig nicht nur dazu eingesetzt werden, um Krankheiten zu heilen oder zu mildern, sondern auch um das Leistungsvermögen gesunder Menschen zu steigern?

… und die Frage nach dem zugrunde liegenden Menschenbild
Dies wirft grundlegende ethische und rechtliche Fragen auf und zwingt dazu, auch das zugrunde liegende Menschenbild zu überdenken. Die Beiträge des Bandes suchen Antworten aus neurowissenschaftlicher, entwicklungspsychologischer, philosophischer und theologischer Perspektive.

Publikation sucht Antworten aus neurowissenschaftlicher, entwicklungspsychologischer, philosophischer und theologischer Perspektive

  • Der Neuroinformatiker Professor Dr. Rolf Eckmiller, Universität Bonn, stellt die derzeitigen Einsatzmöglichkeiten von Sensoren und Stimulatoren von Hirnfunktionen dar. Eckmiller und sein interdisziplinäres Team haben mit der Entwicklung einer Augenprothese, des sog. Retina-Implantats, Neuland betreten.
  • Über die Verbesserung der Gehirnleistungen durch Drogen und Neuropsychopharmaka informiert Prof. Dr. Boris Quednow von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich.
  • Prof. Dr. Jutta Kray, Professorin für Entwicklung von Sprache, Lernen und Handlung an  der Universität des Saarlandes, stellt aktuelle Ergebnisse zur Wirksamkeit von Trainingsprogrammen für die Denk- und Gedächtnisleistung in unterschiedlichen Altersbereichen vor.
  • Der Philosoph Dr. Edgar Dahl vom Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Münster, und der evangelischen Theologe Dr. Ulrich Eibach, Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität Bonn, stellen die Frage nach möglichen Konsequenzen für das Menschenbild.
  • Auf die Rolle der Medien bei der Diskussion um das Neuroenhancement geht der Wissenschaftsjournalist Dr. Martin Hubert in seinem Beitrag ein.
  • Einführende Beiträge kommen von Dr. Frank Vogelsang und Dr. Christian Hoppe von der Bonner Klinik für Epileptologie.

Die Aufsätze dieses Bandes sind aus dem V. Forum Neuroethik erwachsen, das im Januar 2011 an der Evangelischen Akademie im Rheinland stattgefunden hat und sich mit dem Neuroenhancement auseinandergesetzt hat.